Work in Progress, 2 Monate, 2006
in «Sprung ins kalte Wasser», Shedhalle, Zürich/CH
Das Projekt «Sprung ins kalte Wasser» befasste sich mit Fragen der künstlerischen (Aus-)Bildung und künstlerischen Wissensproduktion und wurde im Dialog mit Studierenden der F+F Zürich und dem Kuratorenteam der Shedhalle Katharina Schlieben und Sønke Gau erarbeitet. Ausgangspunkt war die Beschäftigung mit der eigenen Praxis: Was ist die Motivation Künstler*in zu werden? Welchen Beitrag kann die Kunst zu einer gesellschaftsrelevanten Wissensproduktion liefern und ist sie vielleicht eine Praxis, welche die Idee des transdisziplinären Denkens performativ vorführen und aktiv mitgestalten kann? Wer lernt von wem, was und wie?
Unsere Tätigkeit als Künstler bringt immer wieder ungeahnte Berührungspunkte zwischen der nur scheinbar gegensätzlichen Welt unserer früheren Erwerbsarbeit mit sich. Dies führte dazu, dass wir eine zweimonatige Zusammenarbeit zwischen Kunst und Wirtschaft mal nicht als Sponsoring, sondern als Austausch von Gedanken beabsichtigten. In Jan Graef, einem Manager der Daimler Chrysler AG, fanden wir einen couragierten Gesprächspartner. Als Ort des Wissensaustauschs und Schaltzentrale verschiedener Aktivitäten nutzten wir einen für die Besucher*innen zugänglichen Atelliercontainer, der für die Dauer der Ausstellung vor der Shedhalle platziert war. In einer inszenierten Sitzungssituation im Ausstellungsraum wurden Auszüge der Recherchen in Form von Texten, Bildern und Videos auf einem Blog veröffentlicht.
In einem aus der Zusammenarbeit entstandenen, zehnminütigen Video, präsentierte Jan Graef während einer Veranstaltung die Arbeitsprozesse unserer künstlerischen Arbeit vor Publikum. Der vorgängige Austausch und die Reflexion unserer Prozesse vermischte sich dabei mit typischen Präsentationstechniken aus dem Geschäftsumfeld. Zum Abschluss beantwortete er allfällige Fragen der Hörerschaft.